Ca y est, die olympischen Spiele in Paris sind vorbei. Die olympische Flamme ist erloschen & und die Fahne mit den olympischen Ringen wurde in einer beeindruckenden Zeremonie an Los Angeles übergeben! Wie geht es nun weiter und was bleibt von den Pariser Olympischen Spielen?
Die Idee der olympische Spiele inmitten einer Millionenmetropole war gewagt, keine Frage. Die einzigartige Eröffnungsfeier mit Booten auf der Seine wird noch lange in Erinnerung bleiben, genauso wie die Stadien, die sich perfekt in die eh schon wunderschöne Pariser Stadtkulisse am Eiffelturm, auf dem Place de la Concorde oder im Schlossgarten von Versailles integriert haben.
Das Olympia-Feeling hallt nach und soll so schnell nicht verstummen.
Olympia 2024 ist vorbei: Doch was bleibt?
1. Die olympischen Ringe
Während der olympischen Spiele in Paris hingen die symbolträchtigen 5 olympischen Ringe am Pariser Wahrzeichen, dem Eiffelturm.
Bürgermeisterin Anne Hidalgo möchte die olympischen Ringe weitere 4 Jahre am Eiffelturm sehen. Die aktuellen Ringe wurden vom Stahlkonzern Arcelor Mittal so konzipiert, dass sie während der olympischen und paralymischen Spiele am Eiffelturm prangen. Nicht aber für einen längeren Zeitraum (dafür sind sie zu schwer) oder für einen Winter.
Aus diesem Grund wurde eine leichtere Variante der olympischen Ringe bereits in Auftrag gegeben. Die Originale werden abgenommen und auf der Pont de Iéna in einer perfekten Foto-Achse zum Eiffelturm aufgestellt.
Bis 2028, wenn die nächsten Olympischen Spiele in Los Angeles beginnen, sollen die Pariser Ringe am Eiffelturm bleiben.
Das paralympische Symbol, das den Arc de Triomphe auf der Champs-Elysées schmückte, soll in Zukunft auf Höhe des Grand Palais auf der bekanntesten Pariser Prachtstraße zu sehen sein.
2. Die olympische Flamme
Paris 2024 hat die traditionelle Olympia-Eröffnungsfeier aus dem Stadion geholt und ein noch nie da gewesenes Spektakel auf einem Fluss und an dessen Ufern mitten in einer europäischen Hauptstadt in Szene gesetzt. Die Olympische Flamme wurde aus ihrer traditionellen Verankerung gehoben, um all abendlich sensationell in den Pariser Abendhimmel aufzusteigen.
Anne Hidalgo hat Präsident Macron direkt nach dem Ende der Spiele per Brief über ihren Wunsch informiert, die Schale der Flamme im Tuileriengarten zu belassen. Da der Staat Eigentümer dieser Parkfläche ist, hat der Präsident das letzte Wort. Die Feuerschale muss abgeändert werden, denn eine olympische Flamme kann nur während der olympischen Spiele brennen und erlöscht mit ihrem Ende.
3. 10 vergoldete Frauenstatuen
Bei der Eröffnungsfeier waren zehn vergoldete Frauenstatuen am Ufer der Seine nahe der Pont Alexandre III. enthüllt worden. Darunter befanden sich u.a. Simone Veil, Gisèle Halimi, Louise Michel, Olympe de Gouges und Christine de Pisan.
Die Pariser Stadtverwaltung möchte diese feministische und militante Figuren behalten und in der Rue de la Chapelle im 18. Arrondissement aufstellen. Andere französische Gemeinden haben das Olympische Komitee um eine Statue gebeten, wie z.B. die Stadt Saint-Nazaire, die gerne die Statue von Simone Veil in ihrer Stadt aufstellen möchte.
Bisher wurde noch kein Urteil gefällt. Es wird zunächst geprüft, wie die Figuren meteorologischen Bedingungen standhalten. Ganz allein kann die Stadt und das Komitee nicht entscheiden, da einige Familien wie die Familie von Simone Veil Mitspracherecht haben.
4. Zeus
Zeus, das silberne Pferd, das wie im Film surreal über die Seine galoppierte zählt definitiv zu dem Symbolen der Eröffnungsfeier.
Es konnte bis zum Ende der Paralymics im Innenhof des Hôtel de Ville kostenlos besichtigt werden. Später soll es in einem der städtischen Museen zu sein, welches genau, ist noch nicht raus.
5. Baden in der Seine
Während der olympischen und paralympischen Spiele fanden Schwimmwettbewerbe wie der Triathlon und das Freiwasserschwimmen in der Seine statt.
Zur Verbesserung der Wasserqualität trug u.a. der Bau ein 50.000 m3 großen Regenwasser- und Abwasser-Auffangbeckens am Pariser Stadtrand teil.
Ab 2025 sollen Pariser und Pariserinnen sowie Paris-Touristen an drei verschiedenen Stellen in der Seine baden können.
6. Fahrradwege
120 Kilometer Radweg wurden vor den Spielen angelegt, um Paris 2024 zu den ersten olympischen Spielen zu machen, die komplett per Fahrrad erreichbar sind.
Auch nach den Spielen komplettieren diese zusätzlichen Kilometer das nun 400 km umfassende Fahrradnetz, um das Radfahren für die Bewohner der Region Ile de France zu erleichtern.
7. Pariser Metro
Die Pariser Metro ist aufgrund ihres Alters nur bedingt behindertengerecht. Lediglich 9% des gesamtes Netzes sind barrierefrei, im Vergleich dazu ist die Metro in Tokio zu 88% auf Personen mit Behinderung ausgelegt.
Nach Olympia wurde der Ruf nach mehr Barrierefreiheit in der Pariser Metro laut. Bürgermeisterin Hidalgo erklärte, dass die Metro nicht in den Kompetenzbereich der Stadt fällt. Diese wiederum hat 20 Millionen Euro in den Ausbau des Busnetzes investiert, sodass heute alle Busse mit einer Rampe versehen und so für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Auch die Tramway ist zu 100% barrierefrei.
Aus patrimonialer Sicht ist es schlicht unmöglich, die gesamte Pariser Metro barrierefrei zu machen. Ein Vorschlag ist es, wie in London einige Stationen/ Linien auszuwählen und deren Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Laut Schätzungen müssten 15-20 Milliarden Euro dafür gefunden werden. Eine Quelle könnte die „taxe de séjour“ darstellen. Hidalgo plädiert dafür, dass die Tourismusabgabe in Paris nicht 4 Euro pro Nacht beträgt, sondern proportional zum Gesamtbetrag der Übernachtung berechnet wird. So könnten die Einnahmen daraus in die Sanierung und Barrierefreiheit der Metro fließen. In New York zahlen Besucher 15%, in London 8% und in Berlin 5%.
8. Öffentliche in der Pariser Region
Auch das gehört zum Pariser Erbe der olympischen Spiele dazu: Bisher war die Anbindung zum Pariser Flughafen Orly recht kompliziert. Nun ist es möglich mit der Metrolinie 14 zum Flughafen Orly zu fahren, von der zentralen RER-Station Châtelet sind es lediglich 25 Minuten.
Am anderen Ende der Linie 14 gibt es eine neue Endstation in Saint-Denis Pleyel, die die Anfahrt zum Stadion Stade de France erleichtern soll.
Die RER-E-Linie wurde verlängert und fährt nun von Saint-Lazare bis Nanterre. Was dabei für Urlauber interessant sein könnte: Sie bringt Reisende in 11 Minuten vom Gare du Nord bis nach La Défense.
Dank Olympia gibt es bisher 1200 neue oder sanierte Züge, RERs und Metros, 16 zusätzliche Hundestaffeln und 200 zusätzliche Polizisten in den Öffentlichen.
Die ca. 80 000 Überwachungskameras des öffentlichen Pariser Nahverkehrsnetzes laufen nun alle im Koordinations- und Sicherheitszentrum (CCOS) der Polizeipräfektur behördenübergreifend zusammen.
Newsletter und Social Media
Werde Teil der HelpTourists Community auf Facebook! In unserer geschlossenen Gruppe kannst Du Dich mit anderen Parisliebhabern austauschen. Abonniere unseren Newsletter, folge uns auf Instagram und Pinterest und erhalte regelmäßig Inspirationen und Geheimtipps für Deinen nächsten Paris Urlaub!