Ich habe diese Woche die Ausstellung der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle in Paris besucht. Warum ihr euch die Ausstellung zu Niki de Saint Phalle im Grand Palais auf keinen Fall entgehen lassen solltet, verrate ich euch in diesem Artikel.
Infos zur Ausstellung Niki de Saint Phalle
Wer ist Niki de Saint Phalle?
Niki de Saint Phalle ist 1930 in einem Vorort von Paris geboren, den größten Teil ihrer Kindheit allerdings verbrachte sie in den USA. In New York besuchte sie eine Klosterschule. Mit 16 Jahren fing sie an zu modeln, 1952 schaffte sie es auf das Cover der französischen Vogue. Mit 18 Jahren heiratete sie ihren Jugendfreund Harry Mathews, mit dem sie zwei Kinder hat. Mit nur 23 Jahren erleidete Niki eine schwere Depression, die sie später zur Kunst führte.
„J’ai commencé à peindre chez les fous… J’y ai découvert l’univers sombre de la folie et sa guérison, j’y ai appris à traduire en peinture mes sentiments, les peurs, la violence, l’espoir et la joie.“ [Ich habe das Malen bei den Irren gelernt. Dort habe ich die dunkle Welt des Wahnsinns und der Heilung entdeckt, ich habe gelernt, meine Gefühle, Ängste, Gewalt, Hoffnung und Freude in Kunst zu verwandeln.]
Niki de Saint Phalle beschäftigte sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft und mit der existierenden Übermacht der Männer. Sie verarbeitete gleichzeitig Traumata ihrer Kindheit in ihrer Kunst.
Bekannte Schussbilder
Zu Beginn ihrer Karriere stellt Niki de Saint Phalle Bilder aus Gips her, in die sie Farbbeutel einarbeitete. Bei Ausstellungen schoss sie auf die ausgehängten Bilder, die Farbbeutel öffneten sich und die Farbe floss über die Bilder. Später sagte sie dazu, dass sie mit Hilfe der Bilder auf die Gesellschaft mit ihren Ungerechtigkeiten und ihrer Gewalt gezielt hat.
Eines der Bilder heißt Daddy. Das Video der Schusseinlage inkl. der Kommentare von Saint Phalle ist im Grand Palais zu sehen. Es ist sehr emotional, da das Bild ihren Vater symbolisiert, der sich an der 11-jährigen Niki vergangen hat.
Frauenpower – Nanas an die Macht!
Die Ausstellung im Grand Palais läuft noch bis zum 2. Februar 2015 jeden Tag von 10-22 Uhr (außer dienstags). Solange habt ihr jetzt noch Zeit, euch die außergewöhnlichen Werke von Niki de Saint Phalle anzusehen. Der Eintritt kostet 13 Euro. Die Künstlerin ist vor allem für die Nanas, üppige, überdimensional große Frauenfiguren, bekannt. Davon sind Einige in der Ausstellung zu sehen.
Das Masterpiece sind die drei glitzernden Nanas inmitten des Raumes, die sich auf einer Platte drehen und dadurch so aussehen, als würden sie tanzen.
Auch in Deutschland kann man Werke von Niki de Saint Phalle aus nächster Nähe betrachten. Neben Ulm und Duisburg, könnt ihr euch in Hannover zahlreiche ihrer Werke ansehen. Kurz vor ihrem Tod im Jahr 2002 hat sie mehr als 400 ihrer Kunststücke an das Sprengel Museum in Hannover vermacht.
In Paris hat sie in Zusammenarbeit mit ihrem zweiten Mann Jean Tinguely den Stravinsky Brunnen in der Nähe des Centre Pompidou gestaltet. Sehr sehenswert!
2 Antworten
Hallo Denise
Muss man für die Niki de St. Phalle Ausstellung im Grand Palais Karten mit Eintrittszeiten vorab kaufen? Oder wie kommt am am Besten in die Ausstellung.
Lieben Gruß, Peter
Hallo Peter, auf der Internetseite des Grand Palais bekommst du Karten für ein bestimmte Uhrzeit. Ich würde auf alle Fälle welche im Voraus bestellen, die Wartezeit ohne Tickets bei meinem Besuch betrug 2 Stunden.